Abo-Modell für ein WordPress Plugin?

Ich habe mich ja schon öfter gefragt, ob ein Abo-Modell für mich in Frage kommen könnte. Ich war ja eigentlich immer skeptisch weil ich selbst auch nicht wirklich ein Fan von Abo-Modellen bin. Als Entwickler sehe ich aber auch, dass gerade bei Produkten, die sich nicht so oft verkaufen, ein Vorteil entstehen kann. Eine Analyse.

Zur Erinnerung: Artikel wie dieser in der Kategorie „Der Weg mit meinem Plugin“ entstehen aufgrund eines Tipps, welchen ich im Buch „Traffic Secrets“ von Russell Brunson gelesen habe. Daraus entstand dann die Idee, meinen Traffic innerhalb der nächsten 6 Monate zu verdoppeln. Drei Monate sind fast rum, von Verdoppelung kann aber derzeit noch keine Rede sein. Nichtsdestotrotz bin ich begeistert, welche Ideen das permanente Bloggen hervorgebracht hat. Auch wenn mein Ziel noch in weiter Ferne zu sein scheint, kann ich es jetzt schon jedem uneingeschränkt empfehlen.

Abo-Modeel nur im SaaS-Verbund

Wie ich im letzten Blogpost festgestellt habe, macht ein Weggang von CodeCanyon/Envato für mich derzeit keinen Sinn. Sehrwohl aber ein vielleicht komplett neues Produkt: Ein SaaS-Modell (Software as a Service) für strukturierte Daten. Einer meiner Konkurrenten macht das. Ob er damit erfolgreich ist, weiß ich nicht. Aber da er schon jahrelang auf dem Markt besteht, denke ich, dass es auch bei mir funktionieren könnte.

Letztes mal kam dann die Idee auf, dass ich mal nachschauen könnte, wie viele der aktuell bestehenden User SNIP überhaupt längerfristig genutzt haben. Ich kann das natürlich nicht wirklich feststellen. Ich weiß nur, wann ein Käufer gekauft hat und ob das Plugin aktuell noch im Einsatz ist.

Script zur Analyse selbst geschrieben

Also habe ich mir ein kleines PHP-Script geschrieben, welche die Käuferwebsites crawt. Anhand des Kaufcodes kann ich über die Envato-API feststellen, wann gekauft wurde. Ob das Plugin installiert ist, kann ich über die REST-API nachvollziehen.

Gerade letzteres birgt aber ein paar Risiken. Denn die REST-API ist oft deaktiviert. Von derzeit 3800 Käufern konnte ich knapp 1800 crawlen bis die Envato-API mich dann (aufgrund der vielen Anfragen) aussperrte.

Letztlich könnte ich die Zahlen dann hochrechnen. Mal sehen, was dabei herauskommt.

Noch aktive Käufer

Von den 1800, die ich testen konnte, waren 900 definitiv aktiv. Also grob die Hälfte. 22 Konnte ich testen, weil es einen Fehler 500 gab. Vermutlich, weil die REST-API deaktiviert wurde. Insgesamt lieferten knapp 200 Testreihen einen HTTP-Status-Code > 200 zurück. D.h. die Website wurde weitergeleitet, existiert nicht mehr oder gab einen anderweitigen Fehler zurück.

Dass aber knapp die Hälfte noch aktiv ist, damit hätte ich nicht gerechnet. Coole Sache! 🥳

Kundentreue

Die Hauptfrage war jedoch, wie lange mir die Kunden die Treue halten. Ich konnte Folgendes errechnen:

  • 44% bleiben ein Jahr.
  • 38% der Kunden bleiben 2 Jahre.
  • 8% bleiben 3 Jahre.
  • Der Rest bleibt länger. Die Zahlen sind aber sehr gering und deswegen nicht der Rede wert.

Hätte, wäre, wenn …

Was mich am Ende natürlich interessiert hat, ist wie viel ich hätte verdienen können, wenn all diese Kunden von Anfang an dem Abo-Modell zugestimmt hätten. Die Antwort ist: mehr als 50%.

Egal. Das ist nicht passiert. Deswegen ist es auch uninteressant. Ich muss nach vorne schauen, nicht wahr? 😉

Offene Fragen

Natürlich wirft all das schon wieder viele weitere Fragen auf:

  • Hätten die Kunden überhaupt gekauft, wenn es ein Abo-Modell gewesen wäre?
  • Was sind eigentlich „aktive“ Installationen? Man weiß ja, dass viele der Websites oft keine Updates mehr erhalten, nicht gewartet werden und so weiter. Da ich aber aufgrund der Datensparsamkeit keine weiteren Daten vorliegen habe, habe ich dazu keine genaue Einschätzung.

Und nun?

Ob die Analyse mich weitergebracht hat? Letztlich weiß man nicht, wie man die offenen Fragen bewerten soll. Das Plugin als Abo-Modell zu verkaufen kann das absolute Killer-Argument für viele Kunden sein. Da es das letztlich auch oft bei mir so ist, glaube ich, dass ich damit keinen Erfolg hätte.

Die Idee eines SaaS-Modells finde ich nach wie vor super. Auch wenn die Zahlen ruhig etwas höher sein könnten. Immerhin wäre es ein komplett neues Projekt, welches eigentlich ganz anders läuft.

Ich muss mir noch überlegen, wie ich da weiter vorgehen will. Eine Entscheidung gibt es noch nicht.